Mein Rechner weigert sich momentan , ein großes "e" zu schreben... da steckt ein Wurm drin. Also "exil" ... Soweit generell bekannt ist das Thema "exil" erst relativ spät in die Astrologie gelangt, es gab zunächst wohl nur den "Fall" als "Negativum". Tatsächlich habe ich immer schon ein wenig Probleme mit dem Thema "exil" gehabt, denn: der Planet im exil aspektiert ja sein eigenes Zeichen, er "bezeugt" es, wie es so schön in der hellenistischen Astrologie hieß. Und eben dadurch wird das aspektierte Haus gestärkt. Oder soll da gesagt werden, dass die Opp. aufs eigene Haus dessen Regenten schwächt? Scheint mir aber auch nicht sehr logisch. Ich selbst - mag ja da irren - bewerte das exil nicht sehr stark. Grüße, Klaus
Hallo Klaus, das Exil gilt doch gemeinhin als das Gegenstück zum Domizil. Die Wirkung ist eine entgegengesetzte. Ist ein Planet in seinem Domizil stark gestellt, wie das ja bei vielen bedeutenden Persönlichkeiten zu erkennen ist, so ist er im gegenüberliegenden Zeichen "in Vernichtung". Hier wirkt er entgegengesetzt, unharmonisch.
Das Wort selber ist allerdings recht unglücklich gewählt, weil irreführend, da ein exiliert stehender Planet, oftmals im 12. Haus, auf ein tatsächliches Exil hinweist.
Die Antike kannte hier nur die Unterscheidung zwischen Domizil und "in Vernichtung", was meiner Meinung nach die Sache besser zum Ausdruck bringt.
Hallo Idu, schon richtig, aber - darum ging es mir : in den Frühphasen der antiken Astrologie kannte man das Thema nicht, ich schrieb es ja, dass man nur den Fall und die Peregrinität als Negativhypothek kannte. Was die Wortwahl angeht, da finde ich "exil" faktisch doch sprechender als "Vernichtung". Ich vermag nicht zu sehen, dass die Sonne im Wassermann "vernichtet" ist.
Hallo Klaus, während die Sonne im Zeichen Löwe ihren vollen Optimismus ausleben kann wird sie aber im Zeichen Wassermann vom Saturn stark ausgebremst.
Ein Löwegeborener kennt keine Schwermut, wohingegen der Wassermanngeborene da schon eher mal in ein besinnliches Nachdenken verfällt. Ich habe den Begriff "Vernichtung" so verstanden, das sich der jeweilige Planet, entgegen seinem sonstigen naturell besonders negativ bemerkbar macht.
Aktuelles Beispiel aus mundaner Sicht ist zur Zeit der Mars, der ja nach siderischer Lesart im Stier als in Vernichtung stehend gilt.
Mars selber, ansonsten für seine positive Energie, besonders im Widder bekannt, zeigt hier derzeit besonders üble Eigenschaften, wie das an den zahlreichen Bränden, Zugunglücken, Kriegstreibereien und einiges mehr, zu erkennen ist.
Diese Eigenschaften lassen sich aber mit dem Wort Exil schlecht beschreiben, weil assoziativ anders besetzt.
Hallo Idu, so ist es schon klarausgedrückt... auch plausibel. - Übers Siderische zerbreche ich mir seit Wochen wieder den Kopf. Nun, man wird sehen, hält das denken frisch... Grüße, Klaus
Zitatso ist es schon klarausgedrückt... auch plausibel. - Übers Siderische zerbreche ich mir seit Wochen wieder den Kopf.
Hallo Klaus, du verwendest doch auch das Programm Astrolog.
Mit dem Tastaturkürzel "s" kannst du bequem hin und herschalten zwischen den beiden Sichtweisen. So lassen sich die Horoskope auf Stimmigkeit mit dem Nativen recht gut vergleichen.
Exil oder Verbannung, in jedem Fall ein unglücklicher Ort. Wurde ein Bediensteter am Hofe eines Königs, Fürsten oder sonst was ins Exil geschickt, verurteilt, so wurde das als Strafe empfunden, Warum, weil der Ort des Exils in mehrerlei Hinsicht das Gegenteil von den Qualitäten hatte die in der Heimat vorgefun- den wurde. Exilbedingungen: Fremder Ort, fremde Sprache, keine Bekannten und Freunde, keine Hilfe weil als Fremder. Nehmen wir an ein Eskimo wird von seinem Stamm in die Verbannung/Exil geschickt, der Ort, die Sahara. Klimatisch ein Alptraum, Biosphäre ein Alptraum. Nahrungsbeschaffung ein Alptraum und so weiter. Ein Ort, der in keiner Weiser der Wesenheit eines Eskimo entspricht.
Ein Planet im Exil „erlebt“ ähnliches. Die größtmögliche Entfernung von seiner Heimat, seinem Domizil. Die Bedingungen des Exilzeichens entsprechen in keiner Weise der Natur des Exilanten. Die natürliche Eigenart, seine Würde sind nutzlos, findet keine Anwendung. Der Planet im Exil ist seiner natürlichen Eigenart beraubt. Daher „benimmt“ sich ein Planet im Exil entgegen seiner natürlichen Art, weil der Ort ihn daran hindert sich selbst zu sein. Kommt noch ein fallendes Haus dazu und vielleicht noch eine gleichzeitige Rückläufigkeit dann finden wir einen pervertierten Planeten vor der in vielfältiger Weise nichts Gutes verspricht. Das ist meine Sichtweise über das Exil. Gruß, Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
wenn wir schon mal dabei sind, hätte ich bitte eine Frage bezüglich des Exils:
Angenommen MER steht in Jungfrau in seinem Dom, genauso JUP in Fische. Gleichzeitig befinden sich die beiden Planeten jeweils im Exil des anderen und beide werden durch Opposition verbunden. Wie wirken sich diese Exilstellungen nun aus?
dein Beispiel ist da mehr als schwierig zu beantworten.
Die Höhe und der Fall eines Planeten richtet sich nach seiner tatsächlichen Sichtbarkeit am Nachthimmel. Derzeit aktuelles Beispiel ist die Venus, die zur Zeit schon in den frühen Abendstunden am Nachthimmel hell leuchtend zu sehen ist.
Der Merkur hat sein eigentliches Domizil in den Zwillingen und entfaltet dort seine stärkste und reinste Wirkung. In der Jungfrau steht er aber im Quadrat zu seinem 1. Domizil und wird daher eine andere Wirkung zeitigen. Gleiches gilt auch für den Jupiter.
Beide Planeten werden in der von dir genannten Stellung nur unrein und nicht mit ihrer vollen Kraft zur Geltung kommen können. Wobei natürlich das Gesamtbild des Horoskop zu berücksichtigen ist.
Hallo Selene, ein Planet in seiner Würde wird prinzipiell seine günstigen Eigenschaften zum Ausdruck bringen wollen - bei "disharmonischen Aspekten" wird die kritische Wirkung ( hier Opposition ) durch die harmonische Wirkung der Zeichen zueinander ( Erde /Wasser ) und die größtmögliche Stärke der Würden abgeschwächt, inwieweit, ergeben zusätzliche Faktoren bzw das Gesamtbild ( nach Morin/Kühr )
nach eurer Beschreibung müsste ein Wassermann so gerade mal auf der Erde herumvegetieren. Dem ist aber nicht so, er gilt als freiheitsliebend, erfinderisch und unkonventionell. Also heisst Exil wohl eher, dass sich ein Planet an die vorgegebenen Regeln nicht hält. Er ist ein Sonderling, ein "Narr" - der der "Gesellschaft" den Spiegel ihrer Eigenarten vorhält. Ein Planet im Exil wird in diesem Haus nicht gerne gesehen, wird also bekämpft, weil er "anders" ist.
Wobei man die Begriffe - die ich gewählt habe - differenzieren muss. Wer ist ein Narr? Ist es der, der anders als die Allgemeinheit ist oder ist es der, der alles abnickt, was ihm vorgesetzt wird. Wer ist unnormal? Ist es ein Glatzköpfiger unter Vollbehaarten oder ein Haariger unter Glatzköpfen? So sehr ich die alten astrologischen Meister verehrte, so sind sie mir doch teilweise zu radikal, zu festgefahren in ihrer Deutung. Und genau das widerspricht dem Sinn der Astrologie.
Na, nach meinem Verständnis ist ein Narr jemand, der unangepaßt ist, nonkonform, das kann sich natürlich auch ungut auswirken. Einer, der alles abnickt, ist ein Unterworfener, eine Mainstreamler, so jemand hat ja keine Kontur.
Wir haben hier dreierlei Bühnen auf der das Theaterstück : ♃ spielt. Einmal die Bühne Tierkreiszeichen und zum anderen die Bühne der Planeten. Dann die Dramaturgie des Bühnenstücks, die Opposition.
Ich beginne mit der Opposition. Zwei auseinanderstrebende Inhalte begegnen sich in einem Radix, beispielsweise. Die Herausforderung bei Oppositionen ist, dass diese beiden divergierenden Inhalte vom Horoskopeigner (HE) integriert werden sollen, damit sie erlöst werden. Beide Inhalte müssen zu einem Kompromiss finden bei dem jeder der beiden Anteile dem anderen etwas abgeben muss, damit am Ende der Charakter der Opposition die Schärfe genommen ist. Bezwinge dich selbst. Ich denke nicht, dass die Opposition ein in Stein gemeißeltes unlösbares Problem darstellt. Oppositio- nen und Quadrate sind Herausforderungen die zutiefst mit dem Sinn des Lebens verbunden sind.
♃ für sich allein betrachtet ist der Planet für Prosperität, Gedeihen, Erweiterung, das große Wissen das sich über das merkursche Alltagswissen erhebt. ♃ ist Studium, Philosophie, Religion, zuständig für das Göttliche, Vogelperspektive, das Wahre. Um nur das Grundlegendste genannt zu haben.
Gewandtheit, praktische Intelligenz, Eloquenz, Raffinesse, Sinn für Aufwand und Ertrag, Ökonomie, Nützlichkeit, Forschung und Auskundschaften von Lebensvorgängen wie Gesundheit, Technik und Umweltbelange. steht für das Grundwissen, Wissen um die grundlegenden und alltäglichen Dinge.
Beide Planeten haben jeweils 2 verschiedene Gesichter. Bei ist meines Wissens, das Domizil der zweiten Wahl des , während ♍ die erste Wahl ist. Bei ♃ meine ich, ist ♓ die erste Wahl seiner Domizile.
Hier eine Gegenüberstellung der beiden Prinzipien:
: Groß : klein Weite : Enge Zusammenhang : Detail Wohlwollen : Kritik Fernrohr: Mikroskop Fantasie, Möglichkeit : Fakten Sinn : Zweck Optimismus : Zweifel Glauben : Wissen Irdische Forschung : Theologie Jenseits : Diesseits um nur Weniges zu nennen.
Je nach Geneigtheit des Geborenen wäre die Opposition von und ♃ unanhängig von Zeichen die Aufforderung Irdisches und Göttliches so zu integrieren, dass beide einander dienen, dass am Ende EINS daraus wird. Weil beide Planeten essentiell sehr hochgestellt sind, sollte meiner Meinung nach jeder über gedeih- liche Ausprägung seiner Eigenart verfügen und somit die Integration der unterschiedlichen Bedeutungs- inhalte leichter zu einander finden, als beispielweise ♓ und ♃ ♍. Dort bekäme der Oppositionscharakter erst richtig seine Dramatik. Selenes Anfrage zeigte eine Spielart von Opposition auf deren Varianten noch nicht erschöpft sind, z.B. ♊ : ♃ ♐. Gruß, Franz-Josef
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Ist der König im Exil, hat er zwar kein Volk mehr, dafür darf er aber in Paris im Exil ungestraft zu schnell fahren und auch noch falsch parken.
Kostet nix, weil diplomatische Immunität und arbeiten muss er auch nicht mehr, wenn er keine Lust darauf hat.
Also so schlecht ist das mit dem Exil doch gar nicht.
LG glomph
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Warum die hellenistische Tradition - und die indische - das Exil entweder nicht kennt oder es als nicht allzu bedeutend ansieht: In beiden Traditionen gilt, dass ein Planet das gegenüberliegende Haus aspektiert - auch dann, wenn dieses leer ist. Wenn also nun z.B. ein Mars in der Waage steht, stärkt er zunächst einmal "sein" Zeichen. Das "Exil" erbringt also zunächst keine echte Schwächung eines Planeten. Allerdings fühlt dieser sich weniger stark unterstützt von der Region, in die er sich gestellt sieht - das muss also nicht notwendig eine Schwächung sein. R.G.Brand weist darauf hin, dass der Fall eines echten Exils - jetzt im wörtlichen Sinne - dann vorliegen kann, wenn der exilierte Planet das vierte Haus beherrscht. Er nennt als Beispiel Hitler und Charles Chaplin. (Von Brand kenne ich die "Himmlische Matrix", nicht sein Werk über die "Würden". Letzteres bezieht sich auf die tropische, Ersteres auf die indisch-siderische Astrologie. Brand scheint sich wohl definitiv für die siderische Astrologie entschieden zu haben.)
Das 7 Zeichen vom Domizil ist das Exil ( Detriment). Das Exil ist eine essentielle Schwäche.
Ganz so schlimm ist das Exil nicht.
Ein Planet, der in seiner essentiellen Schwäche des Exils ist, und in seiner Würde der Triplizität oder der Grenze oder des Dekanats ist , ist nicht völlig allein oder völlig hilflos........
In seiner Triplizität , ist er wie jemand , der unter seinen Verwandten ist. In seiner Grenze, ist er wie jemand , der auf seinen Platz sitzt. In der Würde , des Dekanats, wie jemand , der seinen eigenen Schmuck und Kleidung trägt.
Wer dem Exil seine magelhafte Qualität abspricht, tut das was Astrologen des NEW AGE getan haben. Wer gestorben ist, war nicht richtig tot, sondern machte eine transspirituelle Erfahrung. Wer im Gefängnis sitzen musste war nicht wirklich in Haft sondern bekam eine Gelegenheit zu sich selbst zu finden. "Ganz so schlimm ist das Exil nicht", na dann Prost! Alan Leo lässt freundlich grüßen.
Dazu empfehle ich gerne das Buch von Sue Ward "Das Fundament der Astrologie". Tübingen. Grüße, Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
Alles eine Frage der jeweiligen Tradition und deren Prämisse, die einen sind nicht „wahrhaftiger oder besser“ als die anderen , ob nun mit oder ohne „Exil“ oder wie auch immer ,hängt schlussendlich von der persönlichen Präferenz ab - die Divergenz in der Astrologie ist seit alters her nichts Neues.
Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag #22Wer dem Exil seine magelhafte Qualität abspricht, tut das was Astrologen des NEW AGE getan haben. Wer gestorben ist, war nicht richtig tot, sondern machte eine transspirituelle Erfahrung. Wer im Gefängnis sitzen musste war nicht wirklich in Haft sondern bekam eine Gelegenheit zu sich selbst zu finden. "Ganz so schlimm ist das Exil nicht", na dann Prost! Alan Leo lässt freundlich grüßen.
Dazu empfehle ich gerne das Buch von Sue Ward "Das Fundament der Astrologie". Tübingen. Grüße, Franz-Josef
Ein Planet im Exil ist geduldet , er kann nicht auf alles zurückgreifen, das seiner Natur entspricht. Je mehr Würden er auf dem Grad im Zeichen hat, desto zufriedener ist er mit sich.
Ibn Ezra in seinen Amphorismen, Ein Planet im Exil , ist jemand der mit sich unzufrieden ist.
Ein Planet im Fall , jemand der aus der Höhe gefallen ist. Er leitet dies aus dem Perihelion ab.