Hallo,

bisher nur interessierte Leserin dieses Forums, hat mich eine grundsätzliche Frage zu Ereignishoroskopen bewogen mich hier anzumelden.

In den Jahren in denen mich die Astrologie beschäftigt, ist für mich oft das größte Problem, die richtige Häuserzuordnung bei Horoskopen zu finden. Das gilt besonders für Ereignishoroskope.

Gibt es bei einem Ereignishoroskop eine Tradition oder allgemeingültige Verfahrensweise wie die Häuser bzw. Häuserspitzen zugewiesen werden?

Bisher bin ich so verfahren, dass ich dem Part, der aktiv ein Geschehen einleitet den Ac zugewiesen habe. Und den Part auf den diese Handlung gerichtet ist, habe ich den Dc zugeordnet. Beispielsweise bei einem Mord oder Attentat:

Ac: Täter / Mörder
Dc: Opfer /Getötete
Ic: Ort des Geschehens
Mc: Gesellschafter Hintergrund?

Bei dieser Zuordnung bin ich aber überhaupt nicht sicher und würde gerne erfahren, ob es allgemein gültige Erfahrungswerte oder Verfahrensweisen zur Häuser Zuordnung bei einem Ereignishoroskop gibt. Oder ob es unterschiedliche Auffassungen in den verschiedenen Astrologie Schulen zu diesem Thema gibt?

Um eine schnelle Übersicht zu ermöglich, möchte ich vorschlagen, die Antwort in einer Liste zu verfassen. Und nur Zuordnungen anzugeben mit denen man selbst arbeitet oder die als allgemein gültige Erfahrungswerte betrachtet werden. Schön wäre es wenn mindestens die vier Eckpunkte Ac, Dc, Mc und Ic angegeben werden. Vorrangig geht es mir um die Häuserspitzen, weil durch sie die Häuser Herscher zugewiesen werden.

Als Beispiel möchte ich ein Ereignishoroskop eines Mordes oder Attentats vorschlagen, weil dort der aktive Part des Täters und der passive Part Opfers am deutlichsten hervortreten. Ihr könnt die Antworten natürlich davon losgelöst allgemeiner halten.

Dann fange ich einmal an. Weil wie gesagt sehr unsicher, gebe ich nur die Eckhäuser an:

Ac: Mörder / Attentäter
2:
3:
Ic: Ort des Geschehens
5:
6:
Dc: Opfer / Getötete
8:
9:
Mc: Gesellschaftlicher Hintergrund?
11:
12:

Über ein große Beteiligung würde ich mich freuen!

Vielen Dank,
Christiane

morden mache ich nicht so oft, da hab ich keine sehenswerten erfahrungen.
ich hab nur beispiele von zeit punkten , wann ich beim spielen gewonnen habe.
da kommt es nur auf die häuser zwei und fünf an.
manchmal erscheint so eine konstellation in verbindung mit dem ac oder mc.
das ist günstig und viel deutlicher.
von daher gesehen ist der täter das fünfte haus, nämlich der spieler.
warum sollte der mörder nicht auch im fünften haus sein?
der ermordete wär dann im zwölften haus.
l.g.jens

passt gut zu dem ereignis von christchurch.
jens

Hallo Jens,
...ich meine mich zu erinnern,
das Planeta dasselbe behauptet hat.
LG
Bernd

wie schön dann bin ich nicht allein mit meiner ansicht.
bei dem horoskop von christchurch muss man natürlich nicht nur auf die venus schauen, sondern auf die spitze des fünften hauses.
dann wird es deutlich.
l.g. jens

Zitat von federkiel im Beitrag #6

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Was Christchurch angeht, so steht Spitze 5 auf 23 Waage, der Täter ist 28 Jahre alt.
Mit 28 Jahren erreicht man die Spitze 5.

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Zitat von Jens Prien im Beitrag #7

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Zitat von federkiel im Beitrag #6

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Was Christchurch angeht, so steht Spitze 5 auf 23 Waage, der Täter ist 28 Jahre alt.
Mit 28 Jahren erreicht man die Spitze 5.

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sehr gut beobachtet.
jens
allerdungs komme ich dann immer in das zwölfte oder erste mit 77

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Zitat von Jens Prien im Beitrag #8

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Zitat von Jens Prien im Beitrag #7

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Zitat von federkiel im Beitrag #6

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Was Christchurch angeht, so steht Spitze 5 auf 23 Waage, der Täter ist 28 Jahre alt.
Mit 28 Jahren erreicht man die Spitze 5.

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sehr gut beobachtet.
jens
allerdungs komme ich dann immer in das zwölfte oder erste mit 77
is garnicht so verkehrt. auf jeden fall zu testen[[File:lottogewinn.png|none|auto]]
da war ich 22 jahre alt und komme auf mars jupiter sonne

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Grüß Dich Christiane,

Deine Frage nach der richtigen Häuserzuordnung ist in der Tat der ultimative Schlüssel
für eine zutreffende Deutung, sei es in der Prognose oder Metagnose.

Ich möchte mich nicht ausführlich darüber auslassen, dass es allgemeines astrologisches
Wissen gibt welche Häuser für welche Lebensgebiete oder Lebensbereiche stehen.

William Lilly hat so befunden, dass es richtig sei der getöteten Person den AS und MON
zuzuweisen, sofern der Untersuchende in keiner persönlichen oder direkten Beziehung
zum Mordopfer steht.

Diese Vorgabe scheint mir anwendbar bei Fragehoroskopen wie bei Ereignishoroskopen.
Hier scheint mir statistisches Arbeiten sinnvoll. Derweil ich bei Fragehoroskopen auch
andere Zuordnungen als zutreffend erlebt habe.

Bei Ereignishoroskopen jedoch muss in Betrachtgezogen werden, dass die Beziehung
zwischen Täter und Opfer vorerst ungeklärt ist. Aus dieser Erkenntnis heraus wird es
fast zwingend dem Täter Haus 7 zu geben. Bei Fragehoroskopen bekommt man mehr
Spielraum.

Um auf Deine Häuseraufstellung einzugehen würde ich vorerst folgende Zuordnung
treffen wollen:
Haus 1 mit MON das Opfer
Haus 4 familiärer Hintergrund des Opfers
Haus 7 der Täter
Haus 10 die Verfolgungsbehörde, die Öffentlichkeit, auch familiärer Hintergrund des Täters.

Ist Haus 7 in einem doppelkörperlichen Zeichen können mehrere Täter in Betracht kommen.

Der Verbleib des Opfers würde ich nicht zwingend Haus 4 zuordnen. Vielmehr ist der Stand
des Opferplaneten im Haus richtungweisend. Es gilt Haus 10 Süden, Haus 4 Norden, Haus
1 Osten und Haus 7 Westen. Haus 8 ist dementsprechend S-W.

Wir können auf weitere Wortmeldungen gespannt sein.
Gruß, Franz-Josef

@Jens
Du schreibst:
Haus 5 = Mörder / Täter
Haus 12 = Opfer
Danke Jens für diese Zuordnung. Die Zuordnung Mörder / Täter = Haus 5 ist neu für mich, darüber muss ich nachdenken.

@Elisabeth
Du schreibst, dass die Münchener Rhythmenlehre wie folgt zuordnet:
Haus 5 = Mörder / Täter
Haus 8 = Opfer
Und das die dirigierte Mc/Ic Achse in der 1° Direktion Spitze Haus 5 auf 23° Waage mit 28 Jahren antrifft. Was dem Alter des Täters entspricht.

Danke auch Dir Elisabeth für diese Zuordnung, die auch neu für mich ist. Sie ähnelt ein wenig der Aussage von Jens. Denn soweit ich es verstehe werden in der Rhythmenlehre Pluto und Neptun als zwei Seiten einer Medaille betrachtet. Zumal bei Haus 12 oft die Begriffe Opfer und Aufopferung und bei Haus 8 Gefängnis fallen. Döbereiner vergleicht Pluto mit einem Container, der auch eine Art Gefängnis sein kann.

@Franz-Josef
Auch Dir lieben Dank Franz-Josef für Deine ausführliche Darstellung von Lilly's Zuordnung in der traditionellen Stundenastrologie. Was Du darüber schreibst habe ich mit großem Interesse gelesen. Besonders die Zuordnung des Mörders zu Haus 7 war völlig neu für mich und hätte ich nicht vermutet. Weißt Du vielleicht, welche Idee hinter dieser Zuweisung steht? Darüber würde ich gerne mehr erfahren.

Bevor ich hier schrieb, hatte ich zuvor relativ ergebnislos im Internet versucht Informationen über das Thema zu finden. Dabei benutzte ich die Schlüsselwörter Ereignishoroskop, event astrology und event charts.

Nachdem ich von anderer Seite den Hinweis erhalten habe nach 'forensic astrology' zu suchen, bin ich endlich fündig geworden. Zu dem Thema gibt es gleich mehrer Bücher auf amazon.com und amazon.de. Zudem auch Bücher mit dem Titel "criminal astrology":

Caroline Luley
Forensic Astrology for Everyone - 2012
Forensic Astrology For Everyone Workbook 1 - 2013
Celebrity Mysteries and Cold Cases - 2016

Caroline Luley's Webseite die dem Thema 'forensic astrology' gewidmet ist:
https://forensicastrology.blogspot.com/

B.D. Salerno
Forensics by the Stars: Astrology Investigates - 2012
Exploring Forensic Astrology - 2016

Kirsty L McIntosh:
Criminal Astrology: Volume I Understanding Crime Charts - 2018

Hallo Christiane,

ja, ich weiß, dass meine Sichtweise bei Lilly-Anhänger auf Unverständnis stößt.
Lilly`s Sichtweise ist mir wohlbekannt. Ich habe auch lange nachgedacht warum
er der Person die zum Fragenden keine Beziehung hat, das 1. Haus und den AS
gibt. Da helfen mir nur Vermutungen.

Meine Sichtweise rekrutiert aus meiner Ausbildung. Frage ich beispielsweise nach
dem Hund des Chirurgen, der mich immer ankläfft, wenn ich an seinem Territorium
vorbei gehe, dann ist der Chirurg nicht Haus 7 sondern Haus 9, weil er eine stu-
dierte, gelehrte Person ist und sein Hund ist dann das 6. Haus vom 9. Haus gerech-
net. Der Hund ist dann nicht Haus 1 r und nicht Haus 6 r.

Frage ich nach einer mir fremden Person, dann nehme ich Haus 7. Damit bin ich im-
mer bestens gefahren. Mit mir in Beziehung stehende Personen, beispielsweise Ver-
wandte, gleicher Generation oder weitere Generation, gibt es für diese spezielle
Häuser, nach festgelegten Regeln.

Haus 7-Personen sind alle Menschen außer mir die zu mir keinen Bezug haben.
Der Chirurg im Beispiel hat einen Bezug zu mir, wegen seines Kläffers, auch wenn
der Chirurg kein Verwandtschaftsverhältnis zu mir hat. Auch der Postbote der mir
die morgentliche Zeitung bringt ist Haus 6 und nicht 7.

Manchmal muss man um die Ecke denken, was Übung braucht.
Lieber Gruß, Franz-Josef

Hallo Franz-Josef,

leider habe ich meine Frage an Dich nicht klar genug formuliert. Es ging mir nicht allein um die Frage der Zuweisung von Haus 7, sondern um das Zusammenspiel von Haus 1 und Haus 7.

Wie Du in Posting #11 schreibst, ordnet Lilly wie folgt zu (wenn Opfer und Täter in keiner persönlichen Beziehung zueinander stehen):

Opfer / Getöteter = Haus 1, Ac Herrscher und Mond
Mörder / Täter = Haus 7 und Dc Herrscher

Meine Frage bezog sich darauf, warum Lilly (oder wahrscheinlich wohl generell die traditionelle Astrologie) dem Opfer Haus 1 und nicht Haus 7 zuordnet?

Klar ist, dass Opfer und Täter in gewisser Weise "Gegner" sind. Und dem "Gegner" wird traditionell Haus 7 zugeordnet. Nur wird der Gegner nicht auch dadurch bestimmt, aus welchen Augen das Geschehen betrachtet wird. Aus den Augen des Opfers oder aus den Augen des Täters?

Als Außenstehende identifizieren wir uns in der Regel nicht mit dem Bösen (dem Mörder), sondern haben Mitgefühl mit dem Opfer und identifizieren uns deshalb mit ihm. Ordnen wir nur aus diesem Grund dem Opfer Haus 1 zu? Das würde dann ja mehr über uns aussagen, als über das von uns unabhängige Geschehen (die Tat).

Es ist doch auch möglich eine Tat aus den Augen eines Täters zu betrachten, beispielsweise eines rücksichtlosen Einbrechers. Der bei Ausübung seiner Tat jeden umbringt, der sich seiner Tat in den Weg stellt, um keine Zeugen zu hinterlassen. Aus der Sicht des Einbrechers müsste ihm dann doch Haus 1 zugewiesen werden und seinen "Gegnern" Haus7, oder?

Als unbeteiligte außenstehende Astrologen, die das Ereignishoroskop eines Mordes anschauen, haben wir im einfachsten Fall zwei Personen vor uns (Opfer und Täter). Nehmen wir nun an, wir wurden von niemanden beauftragt dieses Horoskop zu interpretieren, sondern tun es einfach um mehr über die Hintergründe der Tat zu erfahren. In diesem Fall fällt es mir persönlich schwer, die richtige Zuordnung von Opfer und Täter zu den Häusern 1 und 7 und die richtige Begründung dafür zu finden.

Meine Frage an Dich war also, welcher Logik bei einem Mord die Zuordnung von Haus 1 folgt und welche Gedanken dem zugrunde liegen? Wie siehst Du das?

Schon seit langem vertrete ich die Ansicht , daß es sinnvoll und systematisch
korrekt ist, bei der Untersuchung von Ereignissen dem Ereignis und dem Opfer
den Aszendenten zuzuordnen, und dem von außen möglicherwese Hinzukom-
menden das 7. Haus.

Der Schwerpunkt eines jeden Horoskops liegt grundsätzlich beim Aszendenten,
von hier aus wird die Stunde betrachtet, und natürlich auch ein Ereignis, die Ge-
burt eines Menschen etwa.

Handelt es sich nun bei dem zu beurteilenden Ereignis oder Geschehen um eine
Straftat, dann wird die Richtikgeit dieser Betrachtungsweise besonders deutlich,
denn beretis von den Häuserbedeutungen her wird das 7. Haus dem Täter zuge-
ordnet, ist er doch ein Angreifer und daher auch der offene Feind.

Es wäre doch absurd, dieses 7. Haus, das Haus der offenen Feinde und Gegner,
ausgerechnet dem Opfer zuzuweisen. Das würde nichts anderes bedeuten, als
die gesamte Systematik der Häuserzuordnungen im Horoskop auf den Kopf zu
stellen.

Bei der Untersuchung von Ereignissen, an denen der Untersuchende nicht betei-
ligt ist, kann dann auch, systematisch korrekt, dem Inhaber des 1. Hauses der
Mond zugewiesen werden, denn dem Untersuchenden kommt in solchen Fällen in-
nerhalb des Horoskopes selbst keine Bedeutung zu. Den Mond einem anderen Haus
als Kosignifikator zuzuordnen, würde einen weiteren Widerspruch innerhalb der Sys-
tematik eines Horoskops bedeuten.

Hallo JZM,

damit folgst auch Du Lilly, dessen Verfahren Franz-Josef in Posting #11 dargelegt hat. Das ist gut zu wissen.

Es war nicht meine Absicht Lilly in Frage zu stellen. Sondern die Fragen die zu dem Thema in meinem Kopf herumgeistern mit anderen zu teilen, um im Gedankenaustausch eine Klärung zu finden.

Bislang habe ich nur Erfahrung mit Personen Horoskopen gesammelt, wo es eindeutig ist, dass der betreffenden Person Haus 1 zugewiesen wird.

Da ist es sehr beruhigend für mich zu sehen, dass die Vertreter der traditionellen Astrologie in ihren Aussagen übereinstimmen und das sie dafür gute Gründe anführen können. Das gibt mir auf jeden Fall mehr Sicherheit bei den ersten Schritten auf dem für mich neuen Gebiet.

Vielen Dank für Deine Ansicht zu dem Thema, Deine Gedanken und die Begründungen dazu!

gelöscht, da ich ein falsches Datum verwendet habe

Hallo Christiane,

danke für Deine Nachricht #15.
Derzeit in Anspruch genommen kam ich nicht dazu Dir nicht zeitnah zu
antworten.
Auch habe ich vertrauenswürde Astrologiekundige angeschrieben und
um deren Meinung ersucht.

Es sei auch zu klären, ob man immer und jedem derartigen Fall auf die
gleiche Weise Zuordnungen treffen soll (Tätersicht/Opfersicht).
Jedenfalls hat auch JZM aus seiner Sicht (#16) plausible Argumente vor-
getragen.

Ich melde mich wieder. Grüße, Franz-Josef

PS.: Gute Ergebnisse bekam ich auch dadurch, dass ich der befragten
Person Haus 7 gab und den oder die Täter dadurch ausmachte, indem
ich suchte wer dem Hr.7 schadet durch Exil, Fall, Antiszie oder Aspekt.
Bei Aspekten muss auch bedacht werden, dass mit Trigone nur das
leichte Gelingen des Vorhaben anzeigt ist. Trigone sind nicht immer Scho-
koladeeis mit Vanille!

Hallo Christiane,

die Antworten auf meine Frage, wie bekannt, waren im Tenor einhellig.
Jedoch auch variabel.

Einhellig insofern, dass, wenn es ein Fragehoroskop ist und der Fragende
keinen persönlichen Bezug zum Opfer oder befragten Person hat, das Opfer
Haus 7 bekommen soll.

Dieser Ansicht bin ich auch in meinem Buch nachgegangen, wo die Frage
nach dem Verbleib einer Nachbarin ging. Die Fragende und die Nachbarin
hatten keinen gemeinsamen Kontakt. Jeder wusste vom anderen nur, dass
es ein Nachbar war. Mehr nicht.

Die vermisste Nachbarin wurde von ihrem Ehemann ermordet und auf den
eigenen Grundstück verscharrt. Diesen Sachverhalt konnte ich astrologisch
nachvollziehen indem ich der Befragten das 7. Haus zuordnete.

Die Variabilität der Antworten zielte in die Richtung, dass es nicht anzuneh-
men sei, dass für deratige Themenbereiche nur ein einziger zulässiger Lö-
sungsweg geben könne. Natürlich innerhalb der traditionellen Richtung.
Außerdem sollte man Methoden nicht vermischen.

Das bedeutet natürlich, dass die von W. Lilly empfohlene Vorgehensweise
auch eine der richtigen Methoden ist, oder die von John Frawley.

In strittigen Fällen möchte ich empfehlen, bei Fragehoroskopen nicht gleich
loszulegen mit der Deutung, sondern sich auch von Horoskop selbst führen
zu lassen. Denn, das Horoskop beinhaltet ja schon die Antwort!
Lieber Gruß, Franz-Josef

Hallo Franz-Josef,

danke für Deine Antwort.

Es ist schon sehr hilfreich zu hören, dass Du, JZM und Lilly in der Zuordnung des "Täters/Mörders" zu Haus 7 und seinem Herrscher übereinstimmen (vorausgesetzt Mörder und Opfer kennen sich nicht und stehen in keiner Beziehung zueinander).

Es ist für mich nicht zwingend notwendig diese Zuordnung vollständig zu verstehen. Denn nicht alles in der Astrologie läßt sich rational nachvollziehen. Manches in der astrologischen Arbeit wird erst mit wachsender Erfahrung klar.

Ist die Unsicherheit auf einem Gebiet groß (wie es bei mir mit Ereignishoroskopen der Fall ist), ist die Gefahr groß, zu versuchen mangelnde Erfahrung mit theoretischen Spekulationen auszugleichen.

Trotzdem möchte ich gerne noch einmal zwei auf das Wesentliche reduzierte Beispiele zeigen, in denen mir die Zuordnung von Haus 1 und Haus 7 zu den Hauptakteuren eines Ereignisses schwer fallen würde:

Fall 1:
In freier Natur treffen zwei Fremde auf einem Wanderweg aufeinander. Aus unbekannten Gründen kommt es nach kurzem Gespräch zu einem Streit, der eskaliert und in einer körperlichen Auseinandersetzung mündet in der beide Verletzung davontragen. Unabhängig voneinander erstattet später jeder Anzeige bei der Polizei und beschuldigt den jeweils anderen die Gewalt begonnen und sich daraufhin nur mit Händen und Füßen verteidigt zu haben. In dem Gerichtsverfahren wird nun ein Astrologe als Sachverständiger hinzugezogen, der mit Hilfe des Ereignishoroskops herauszufinden soll, wer von beiden der wahre Übeltäter ist.

Fall 2:
Abgenommen, ich bin ein Einbrecher mit astrologischen Kenntnissen. Nachdem ich eine abgelegene Villa ausgekundschaftet habe, in der sich laut verlässlicher Quelle hohe Vermögenswerte befinden, beginne ich die beste Zeit für einen Einbruch zu bestimmen. Das Eigentümer Ehepaar soll demnächst für zwei Wochen in Urlaub fahren. Für diese Zeitspanne erstelle ich verschiedene Ereignishoroskope. Da ich die Ereignishoroskope für mich erstelle, weise ich darin mir den Aszendenten zu. Nach der Auswertung komme ich zu dem Schluss, dass der nächste Mittwoch Abend am besten für den Einbruch geeignet ist.
Zu meiner Überraschung geht der Einbruch dann aber gewaltig schief. Im Haus auf der Suche nach Wertgegenständen steht plötzlich eine junge Frau vor mir. Im Affekt verpasse ich ihr mit meiner Tachenlampe einen kräftigen Schlag. Worauf sie unglücklich mit dem Kopf auf die Heizung fällt und leblos liegen bleibt. Entsetzt lasse ich alles stehen und liegen und flüchte kopflos vom Tatort. Werde jedoch später von der Polizei aufgrund der Fingerabdrücke auf der zurückgelassenen Taschenlampe überführt. Bei der jungen Frau handelte es sich um die Enkelin des Eigentümer Ehepaares. Die in der landschaftlich schönen Gegend ihre Semesterferien verbrachte. Das von mir (dem Einbrecher) auf den Tatzeitpunkt erstellte Ereignishoroskop muss ich völlig falsch interpretiert haben...

In Fall 1 und 2 bestimmen zur Tatzeit nur zwei Personen das Geschehen. Welcher dieser Person wird nun Haus 1 und seinem Herrscher und welcher Person wird Haus 7 und seinem Herrscher zugewiesen?

Hallo Christiane,

jetzt möchtest Du es genau wissen.
Die Zuordnungen ein für alle mal festzulegen geht nicht.

Zu Fall 1:
Der Astrologe als Gutachter wird meiner Meinung keine Chance haben ein Fehlgut-
achten zu vermeiden.
Der Astrologe weiß nicht wer Herr A und wer Herr B ist. Egal welcher der beiden
Herren der Astrologe Haus 1 oder 7 zuordnet, es spielt keine Rolle. Der Astrologe
kann die Häuserzuordnung drehen und wenden wie er will.

Selbst wenn im Horoskop eindeutig ein Schädiger hervorträte, würde der Astrologe
nicht wissen, welcher Person Haus 1 oder 7 zuzuordnen sei.

Der Astrologe, würde er erfahren und versiert sein, hätte den Auftrag ein Gutach-
ten zu erstellen, ablehnen müssen.

Ich würde den Auftrag des Gerichtes, Gutachter zu sein, abgelehnt haben.
* * *

Zu Fall 2:
Hier der Enkelin Haus 1 als Geschädigte, Opfer zuzuordnen halte ich für einen fatalen
Fehler. Der Einbrecher wollte den geeigneten Zeitpunkt für seinen Einbruch wissen.

Das ist seine Fragestellung! Weil er nach einem geeigeten Termin sucht. Ich em-
pfehle daher dem Einbrecher Haus 1 zu geben.

Einbrecher Haus 1, Enkelin Haus 7, egal ob der Einbruch erfolgreich verlaufen wäre
oder nicht.
* * *

Gern möchte ich es nocheinmal wiederholen. Die Vorgehensweise von William Lilly
ist eine Möglichkeit, mit der er gute Resultate erzielte, die auch beachtet werden
sollte.
Ich habe mich auch für Alternativen entschieden, die mir sehr gute Resultate be-
scherten. Gut täte man daran, beide Methoden im Auge zu behalten.
Franz-Josef

Hallo Franz Josef,

nochmals danke für Deine Antwort.

Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag #22

---

Zu Fall 2:
Hier der Enkelin Haus 1 als Geschädigte, Opfer zuzuordnen halte ich für einen fatalen
Fehler. Der Einbrecher wollte den geeigneten Zeitpunkt für seinen Einbruch wissen.

Das ist seine Fragestellung! Weil er nach einem geeigeten Termin sucht. Ich em-
pfehle daher dem Einbrecher Haus 1 zu geben.

Einbrecher Haus 1, Enkelin Haus 7, egal ob der Einbruch erfolgreich verlaufen wäre
oder nicht.

---

Hallo Christiane,

nun, ich habe soweit ich mich erinnere immer den Täter Haus 1 und dem
Opfer Haus 7 gegeben, da ich Ereignishoroskope problematisch finde,
weil darin die Zuordnung der Signifikatoren stets unsicher ist, außer bei
Sportangelegenheiten.

Es gibt zwar keine Uhrzeit zu der sich der Einbrecher entschlossen hat
den besten Zeitpunkt für seinen Einbbruch "auszurechnen", aber, dass
er Derjenige ist der den Impuls des Ereignisses insgesamt ist, veranlasst
mich ihm Haus 1 zu geben.

Diese Vorgehensweise ist diejenige die ich bevorzuge. Du kannst es mir
als Eigenwilligkeit auslegen, was völlig in Ordnung ist.

Angenommen man hätte die Enkelin verletzt vorgefunden ohne geringste
Einbruchspuren. Wie wäre dann die Fragestellung in der Untersuchung?
Hier könnte ich mir vorstellen, dass dem Opfer Haus 1 gegeben werden
könnte. Weil man nichts anderes vorfindet als ein verletztes Opfer. Dann
muss der Täter, wenn man einen solchen vermutet nicht unbedingt Haus
7 sein, sondern auch derjenige der auf Grund der Schwächen und Aspekt
dem Opfer gegenüber sich als solcher ausweist.

Ereignisse im Nachhinein zu erstellen um mehr Klarheit zu erhalten finde
ich schwierig. Stell Dir Vor ein Lokführer bekommt einen Hirnschlag wäh-
rend er seine Lok führt und übersieht ein Haltesignal. Es kommt zum Un-
glück. Gutachter muss her, nehmen wir einen Astrologen.

Was soll er untersuchen? Welche Ingredienzen der gesamten Unfallab-
folgen soll der Gutachter als Signifikatoren auswählen?
Soll er den Unfall als solcher untersuchen oder den Lokführer?
Wenn eine Weiche zudem falsch gestellt war, was dann?

Daher bevorzuge ich es Vorgänge aus stundenastrologischer Sicht zu
bearbeiten. Man mag Einwände dagegen erheben, kann man.
Franz-Josef

Hallo Franz-Josef,

was ich schreibe sind meine Verständnisprobleme. Damit möchte ich keine Deiner Ausagen oder Anderer in Frage stellen. Denn ich bin dankbar für jede Anregung und Gedankenanstöße, auch wenn sie mir nicht unmittelbar einleuchten sollten. Vieles muss ich eh erst einmal sacken lassen. Astrologisches Verstehen reift bei mir sehr langsam und nur mit viel Arbeit und wachsender Erfahrung heran.

Einige in Posting #13 genannten Bücher habe ich mir mittlerweile kommen lassen und teilweise gelesen:

Caroline Luley's Buch macht einen guten Eindruck. Da schreibt eine Astrologin mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet. Ihr Buch "Forensic Astrology for Everyone" kann ich empfehlen.

Als kurze Einführung macht auch "Kirsty L McIntosh: Criminal Astrology" einen guten Eindruck.

Weniger gefallen hat mir die Autorin "B.D. Salerno". Sie trägt zwar viele Fälle vor und deutet deren Ereignishoroskope. Schreibt aber zuvor relativ wenig über die grundlegenden Prinzipien und Herangehenweisen der Deutung.