Hallo,

David Cochrane ist Autor eines der führenden Astrologie Programme "Sirius" von Cosmic Pattern. In folgendem Video erklärt er den Unterschied zwischen wahren und mittleren Mondknoten. Mir hat dieses Video vor Jahren sehr geholfen das Thema besser zu verstehen - vielleicht geht es euch ja auch so. Bitte nicht davon irritieren lassen, dass David sich in dem Vortrag unzählige Male wiederholt - ihm fehlt es nicht an Sachverstand - er ist nur kein guter Redner.

https://www.youtube.com/watch?v=Mw7BxOrTthc

Hallo Christiane, hallo norbertsco,

der wahre ergibt sich aus den unregelmäßigen Mondbewegungungen
die 1 und etwas mehr Grade variieren.

Der mittlere oder besser der durchschnittliche ist ein Mittelwert.

Welcher der beiden ist nun astrologisch zu bevorzugen?

Wir sollten keinen Unterschied machen zwischen den Bewegungen, Ge-
schwindigkeiten von Planeten und Mond. Planeten und haben merkliche
Schwankungen in ihren Bewegungen.

Warum sollten wir den anders behandeln als die Planeten? Nur weil
sich als einziger Faktor um die Erde dreht, während die Planeten ihren Weg um
die bahnen?

Für die Prognose und Radixbetrachtungen halte ich mich an das Tatsächliche,
an das Wirkliche am Himmel und daher plädiere ich für den wahren Mondknoten.

Hallo Norbert und Franz-Josef,

dar Name "wahrer" Mondknoten läßt vermuten, dass es sich um einen exakt berechneten Schnittpunkt handelt, der die realen astronomischen Gegebenheiten wiederspiegelt. Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Denn in Wirklichkeit ist der "wahre" Mondknoten mehr als Versuch einer Annäherung an die wahren Gegebenheiten zu verstehen, als deren exakte Repräsentation.

Zitat aus der Dokumentation der Swiss Ephemeride (Übersetzung): https://www.astro.com/swisseph/swisseph.htm#_Toc58931073

"Der "wahre" Mondknoten wird üblicherweise als das schwingende Knotenelement der momentanen Mondbahn betrachtet. D.h., die Achse der Mondknoten ist die Schnittlinie der momentanen Bahnebene des Mondes und der Ebene der Ekliptik. Oder anders gesagt, die Knotenpunkte sind die Schnittpunkte der beiden Großkreise, die die momentane scheinbare Umlaufbahn des Mondes und die Ekliptik darstellen.

Die Knoten werden als wichtig angesehen, weil sie mit Eklipsen verbunden sind. Sie sind die Treffpunkte von Sonne und Mond. Unter diesem Gesichtspunkt könnte eine korrektere Definition lauten: Die Achse der Mondknoten ist die Schnittlinie der momentanen Bahnebene des Mondes und der momentanen Bahnebene der Sonne.

Dies macht einen Unterschied, wenn auch einen kleinen. Aufgrund der monatlichen Bewegung der Erde um das Erde-Mond-Baryzentrum liegt die Sonne nicht exakt auf der Ekliptik, sondern hat eine Breite, die jedoch immer unter einer Bogensekunde liegt. Daher ist die momentane Bewegungsebene der Sonne nicht identisch mit der Ekliptik. Für den wahren Knoten würde dies zu einem Längenunterschied von mehreren Bogensekunden führen. Die Swiss Ephemeris berechnet jedoch die traditionelle Version.

Der Vorteil der "wahren" Knoten gegenüber den mittleren ist, dass der Mond, wenn er in exakter Konjunktion mit dem "wahren" nördlichen oder südlichen Mondknoten steht, eine tatsächliche Breite von Null hat. Dies ist bei den mittleren Knoten nicht der Fall.

Im strengen Sinne des Wortes sind auch die "wahren" Knoten nur zweimal im Monat wahr, nämlich zu den Zeiten, wenn der Mond die Ekliptik kreuzt (d.h. 0° Breite hat). Die Positionsangaben für die Zeiten zwischen diesen beiden Punkten beruhen auf der Theorie, dass Himmelsbahnen durch elliptische Elemente oder Großkreise angenähert werden können. Hinzu kommen jedoch starke Störungen der Mondbahn durch die Anziehungskraft der Sonne, die die Mondbahn und damit den Mondknoten in monatliche Schwingungen versetzen.

Ein anderer Ansatz für den "wahren" Knoten, der Sinn machen würde, wäre eine Interpolation zwischen den wahren Knotenpassagen. Die monatliche Schwingung des Knotens würde damit außer acht gelassen. Die maximale Abweichung zum konventionellen "wahren" Knoten würde etwa 20 Bogenminuten betragen. Die "interpolierte" Berechnung des Mondknotens wird von der Swiss Ephemeride aber bislang nicht angeboten."

Zitat Ende

Obwohl der Mond uns so nah ist, ist seine exakte Positionsberechnung auch heute noch der schwierigste Teil der Ephemeridenberechnung und das gilt um so mehr für den Mondknoten. Zum Beispiel kennen wir in der Astrologie allein drei Berechnungsmethoden für die Außenpunkte der elliptischen Mondbahn Lilith und Priapus - "Mittel", "Wahr" und die neu hinzugekommene "Interpolierte" Berechnungsweise (auch "Natürlich" genannt). Wobei die "wahre" Lilith oder der "wahre" Priapus als keine guten Näherungen gelten.

Wie Norbert richtig bemerkt, beträgt der Unterschied zwischen "mittlerem" und "wahren" Mondknoten maximal etwa 1,5° Längengrade. Damit wissen wir jedoch nicht, wie groß die maximale Abweichung der beiden Berechnungsarten zum exakten Wert sind, weil wir ihn nicht kennen. Es läßt sich daher nur vermuten, dass möglicherweise der "mittlere" Mondknoten maximal 1,5° abweichen könnte und der "wahre" Mondknoten eine geringe Abweichung von vielleicht 10' Bogenminuten hat???

Das ist die eigentliche Frage. Im eingangs verlinkten Video sagt David Cochrane, dass er dieser Frage nachgegangen sei und die wahren Mondknoten mit trigometrischen Funktionen nachgerechnet habe und dabei eine maximale Abweichung zum "wahren" Mondknoten (wie er von der Swiss Ephemeride berechnet wird) von 1' Bogenminute festgestellt habe. Mangels Wissen kann ich seine Berechnungen aber leider nicht nachvollziehen.

Die beste Methode der Wahrheit näher zu kommen, bleibt also Direktionsauslösungen des "mittleren" und "wahren" Mondknoten zu vergleichen. Wobei sich bei mir dabei über die Jahre bislang keine eindeutige Präferenz heraus kristallisiert hat. Mal ist der eine dann der andere Schnittpunkt exakter mit leichtem Vorteil für den "wahren" Mondknoten.

Hallo Christiane,

danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Man lernt doch nie aus.

Vielleicht stimmst Du mir zu, wenn Astrologen so präzise deuten
könnten wie sie in der Lage sind zu berechnen und selbst die klein-
sten Unterschiede in die Deutung mit einbeziehen könnten, dann
würde das Rechnen Sinn machen.

Dessen ungeachtet sind Deine Ausführungen in #4 unbedingt in
Erinnerung zu behalten. Danke für Deinen Beitrag!
Gruß Franz-Josef