Zitat„Wir erzählen immer Geschichten, die in Graz verankert und gleichzeitig für die ganze Welt interessant sind“, formuliert Intendantin Ekaterina Degot ihren Anspruch – und so entstand der Großteil der Arbeiten im Auftrag des Festivals. Der Titel, so die Intendantin, beziehe sich auf ein Zitat von Georg Lukacs, der mit „Grand Hotel Abgrund“ in den 1930er-Jahren das Lebensgefühl europäischer Intellektueller und Künstler vor dem heraufziehenden Faschismus beschrieb.
Wie so oft, braucht es eine Erklärung dessen, was es denn sein soll, wie das halt so ist, bei moderner "Kunscht".
Hier der Beginn- Eröffnungsrede mit den Transiten zum Todestags von Georg Lukács
AC Quadrat Uranus-Spiegelpunkt Mond im Stier, dem Genußmond, der hier aufgehoben ist, der Abyss ist auch mit Saturn-Neptun-Jupiter vorhanden.
Das MC auf 1 Schütze, GSP Saturn-Uranus, der auch auf Haus 12 hinweist, in dem der Saturn steht, und über Haus 11 als Untergang zum "Ursprung" kommt. Das "Vermächtnis" des G. Lukacs mit Jupiter-Neptun Konjunktion - Opp-Saturn auf der Verikalachse. Da stand sein Geburtspluto auf 1 Zwilling. Und der Pluto des Todestages auf der Eröffnungssonne.
ZitatWas soll man von einem Festival halten, wenn sich auch alte Kulturhasen beklagen, dass sie den Programmplan nicht sinnerfassend lesen können? Im unfreundlichsten Fall: dass da in Sachen Kunst am Publikum vorbeikommuniziert wird. Im freundlichsten Fall: dass besagtes Festival radikal mit alten Gewohneheiten bricht.
Der Georg Lukács war mir während des Philosophie-Studiums noch ein Begriff, ist aber inzwischen völlig in der Versenkung verschwunden. Genauso wie Ernst Bloch, der dem gleichen Zirkel entstammt. Beide sind im Grunde genommen dem frühen (idealistischen) Karl Marx verbunden, also der romantischen Idee, eine Gesellschaft ohne entfremdete Arbeit, dafür mit kollektivem Wohlstand verwirklichen zu können. Lukács literarisches Werk kenne ich nicht. Aber „Grand Hotel Abgrund“ scheint ja auch vergangenheitsbezogen … die Beschreibung einer verlorenen Zeit.
Der Versuch, den aus der Versenkung zu holen, ist natürlich ehrenwert, aber völlig unzeitgemäss und zum Scheitern verurteilt, wie das Eröffnungshoroskop deutlich aufzeigt. Hier finden wir um Übrigen – genau wie in Lukács Radix – Saturn-Neptun-Jupiter (gespiegeltes T-Quadrat). Saturn-Jupiter-Opposition: „Die Bedeutung dieser Philosophie ist nicht mehr zeitgemäss“. Dazwischen Neptun („weil bereits im Nirwana entschwunden“). Das bekräftigt Pluto aus H. 9 in 12: „Die ideologische Botschaft wird nicht mehr gehört“.
Deshalb mutet die Eröffnung der Veranstaltung wohl auch merkwürdig an. Denn der AC Wassermann mit Uranus in H.3 („vorbeikommuniziert, radikal mit alten Gewohnheiten brechend“) hat im Eröffnungshoroskop gar keinen Bezug zu Saturn-Neptun-Jupiter. Kommt aber aufgrund des Merkur-Transits über Lukács Geburts-Uranus dennoch zur Ausübung. Steckt wohl der Versuch dahinter, stellvertretend für die ungarische Gesellschaft ein Stück revolutionäre Kulturgeschichte zu retten. Wird aber wohl scheitern, weil es in Graz stattfindet und nicht in Budapest.
Zitat von Sagitt im Beitrag #3Steckt wohl der Versuch dahinter, stellvertretend für die ungarische Gesellschaft ein Stück revolutionäre Kulturgeschichte zu retten. Wird aber wohl scheitern, weil es in Graz stattfindet und nicht in Budapest.
Ich glaub, da legts du zuviel hinein.
Die Intention des Festivals ist: den Hedonismus in Zeiten der fast schon permanenten Krisen anzumahnen, siehe Mond-Uranus Stierbezogen. Der "Antihedonismus" liegt bei der Anlage, beim MC im Schützen mit Jupiter-Neptun-Saturn der Abyss.
Das Festival endet am 13.10, da steht der Rhythmus als Solar genommen einerseits auf dem Saturn und unten rum auf dem Neptun.
ZitatGeorg Lukács pointierte diese Kritik mit seiner bildhaften Aussage, die Mitglieder der Frankfurter Schule lebten in einem „Grand Hotel Abgrund“, von dessen Terrasse aus sie bei einem Aperitif das Elend der Welt betrachteten.
Dazu muß man wissen, daß Graz und Wien eine Ortsqualität um die -3+ Wassermann haben, (wobei sich Wien aus Schräge und Quere Zwilling-Löwe und Graz aus Krebs und Stier zusammensetzt) und mein Verdacht ist, daß von seiten Graz eine Konkurrenz besteht insofern, als sie progressiver sein wollen.
Dem steht aber doch entgegen, daß die braune Mur, die durch die Steiermark fließt, ideologisch etwas abfärbt.
Bald gibt es wieder Wahlen, und es steht eine Ibiza-Koalition zu befürchten.
Zitat von federkiel im Beitrag #4Ich glaub, da legts du zuviel hinein.
Stimmt ja, hab mir das Programm grad erst angesehen. Ich glaube, von Georg Lukács stammt nur der Aufhänger. Sonst geht es eigentlich überhaupt nicht um ihn. Als kämpferischer Widder und Marxist hatte Lukács in den 30er-Jahren den Primat der revolutionären Praxis vor der Theorie im Auge. Er war auch selber im Kampf aktiv und offenbar für politische Säuberungen wie auch Erschiessungen verantwortlich. Von daher eigentlich makaber, sein Motto zu übernehmen. Kritische Theoretiker oder harmlose Salon-Marxisten sind mir dann doch lieber, Hedonisten sowieso...
Sehr gutes Buch übrigens (wenn man gerne Englisch liest), habe mir eine Leseprobe bestellt, auf meinen Kindle. Danke für den Tipp, Elisabeth.
Wäre sicher interessant, die Philosophen der Kritischen Theorie mal astrologisch zu beleuchten. Die waren im übrigen inhaltlich durchaus unterschiedlich...
Grand Hotel Abyss: The Lives of the Frankfurt School (Englisch) 20. September 2016 von Stuart Jeffries (Autor)
Ah, gut zu wissen. Ich lese eigentlich sehr gerne in Englisch, wenn es im Original so vorliegt. Aber in diesem Fall bezieht sich das Buch ja auf original deutsche Texte. Insofern macht es Sinn, das in der deutschen Übersetzung zu lesen.
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Astrologisch
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19.09.2019 10:03
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