Hallo, miteinander,

wie feststellbar, sind wir gerade bei einem recht bemerkenswerten Punkt des Gesprächsfadens angelangt. Unbemerkt nämlich, kommen wir langsam mehr und mehr merkbar zum Grundsätzlichen, ausgehend von etwas Wirkendem, um MRL-Terminologi einmal - wie ich hoffe - richtig anzuwenden.

Zitat von Wolfgang vom See im Beitrag #24

---

Der Bruch geschah wirklich.
Der kleine Tsunami geschah wirklich.
Die Erde bebte ... Poseidon, der Erderschütterer war anwesend.
Das Wirkliche entzieht sich zunehmend dem Zugriff des Logos.

---

Aussagen der Hamburger Schule entnommen, zeicchnen ein ungefähres Bild von Poseidon als einer bewusst machenden Kraft - für mich etwa unterschiedlich zu Neptun, der eher mit unbewusten Kontexten in Verbindung geracht werden kann, sowohl des individuellen als auch des kollektiven Unbeweussten. Demnach würde Poseidon für das Numinose gleichsam ein bewusst machendes Agens vor Ort in einem Wirkzusammenhang sein. Ich erlaube mir im übrigen die Transneptuner nicht als hypothetische Himmelskörper, zu verstehen, sondern als lokalisierbare bewegliche Energiefelder, die über das Raum-Zeit-Kontinuum hinaus gehen.

Interessant, Wolfgang, dass du Mitte und Ort mit "Omphalos" assoziierst, immerhin der Ort in der Antike, wo die Sybillen als apollonische Priesterinnen soweit mir bekannt auch Omen zur Weissagung von Botsachaften des Numinosen nutzten. Solche Omen haben auf einer bestimmten Ebene etwas mit den von C. G. Jung und Wolfgang Pauli untersuchten Synchronizitäten zu tun. Diesen werde ich in Bezug zur Astrollogie gelegentich einen eigenen Beitrag widmen.

War es bei Astro-Wiki oder woanders, weiß nicht mehr genau, hieß es, MRL-Astrologen und Vertreter anderer Schulen würden meist keine gemeinsame Sprache finden. Ich meine aber, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich möchte auf die oft etwas andere Sichtweise in der MRL gerne weiter eingehen, soweit mir möglich und kontextual sinnvoll erscheinend. Gerade der laufende Gesprächsfaden ist Anlass diesen Aspekt kurz anzusprechen.

Solange Astrologisch.eu kein reines, sich so verstehendes und ausdrücklich erklärtes MRL-Forum ist, bringe ich mich auch von Zeit zu Zeit mit meinen eher konventiellen Betrachtungsweisen oder unabhängigen Überlegungen gerne weiter ein. Bei aller Unterscchiedlichkeit in manchen Aspekten der Diskussion ist es doch fruchtbar, und vor allem wird von euch MRLern auch wertvolle Arbeit geleistet. Ich erwähne in dem Zusammenhang gerne einmal mehr Elisabeths mutiges Engagement, sich mit dem WWF kritisch ausienander zu setzen - als ein besonders wichtiges Beispiel.

Viele Grüße, Plejad

Zitat von onomos im Beitrag #25

---

Moin Wolfgang,

ich stimme dir zu in dem was du meinst, so ist auch mein Verständnis dieser Zusammenhänge, soweit ich Döbereiners Aussagen nicht mißverstehe.
Andererseits gibt es ja auch die diversen Ausfallerscheinungen in unserer Welt, die ich mir ungern als Erscheinung des Wirkenden vorstellen möchte
So stellt sich für mich also die Frage, wo ist die Scheidegrenze, wo ist noch Mythos am Werk mit Gestalt und Dasein und wo ist unsere Welt Ergebnis ihres Verlusts, mit ihren zahlreichen Nekrosen?
Wenn ich letztlich alles als vom Mythos getragen ansehe, dann gibt es keinen Verlust der Mitte, dann ist alles das Walten der Gestirne und auch der derzeitige Niedergang nur ein Prozeß, ein Fingerschnippen in Äonen der Zeit.
Muß ich dann auch die Naturgewalten (Poseidon) mit ihren Zerstörungen letztlich wiederum als Walten des Mythos ansehen, als Korrektur womöglich gar, hervorgenötigt vom Entgleisen der Menschen mit ihrem seelenlosen Tun?
Wenn ich dies so betrachte, dann sind die Ausfallerscheinungen letztlich ja doch wieder keine, da ja Walten des Mythos und nicht Zerfall der sich aus ihrer Abwesenheit ergibt.
Wo ist da die Grenzen das eine vom anderen zu unterscheiden, oder sind es nur verschiedene Arten auf ein und dasselbe zu schauen?

Grüße

Fritz

---

Auweia mein lieber Fritz :)
da hast mich kalt erwischt *rofl*
Da stehe ich auch an, bei dieser Frage, bei dieser Unterscheidung.

Um Hilfe bei Döbereiner zu suchen, ein paar Zitate (sinngemäß aus der Leseerinnerung) als Anhaltspunkte:
~
Wenn was fehlt, dann wird das Fehlen Erscheinung - die Versehrung.
Wenn wir uns unseres Ortes begeben (den also freiwillig aufgeben) kann uns der Himmel nicht mehr schützen.

Also es gibt schon einen Unterschied, nämlich für das, was geschöpft wurde.
das Ungute ist nur, wenn wir unseren Ort nicht einnehmen, unsere Gestalt nicht entsteht, dann fehlt das anderen.

Thomas von Aquin: Einer erlöst sich am anderen.
~

hhmm, ich denke, im Austausch finden wir schon weiter.
lg, Wolfgang