Czeslaw Milosz - Nobelpreisträger für Literatur 1980 - und schon droht ihm der Orkus des Vergessens.

Wikipedia: Joseph Brodsky nennt ihn einen der größten, vielleicht den größten Dichter unserer Zeit.
Für Seamus Heaney gehört er zu den wenigen Menschen, die mehr von der Wirklichkeit wissen und sie auch besser aushalten können als alle andern.
Z.B. dieses hier:

GABE

Der Tag war glücklich.
Der Nebel fiel früh herab, ich hatte im Garten zu schaffen.
Die Kolibris rasteten an der Blüte des Kaprifoliums.
Es gab in der Welt kein Ding, das ich hätte haben wollen.

Ich kannte niemanden, den ich beneiden müßte.
Was Böses geschehen war, hab ich vergessen.
Ich schämte mich nicht zu denken, ich sei, wer ich bin.
Ich spürte keinerlei Schmerzen im Leibe.
Aufgerichtet sah ich das blaue Meer und die Segel.



(1974 / in der Übersetzung von Karl Dedecius)

(Texte wie diese sind mitunter, und gerade jetzt, vonnöten.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Czes%C5%82aw_Mi%C5%82osz



Grüße,
Klaus