Homöopedia:

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Der Konstitutionsbegriff in der astrologischen Homöopathie

Astrologisch arbeitende Homöopathen bezeichnen den Konstitutionsbegriff der Homöopathie insgesamt als unbefriedigend. Sie empfinden die Deutung des astrologischen Geburtsbildes als wesentlich schlüssiger.
Der astrologische Persönlichkeitstyp wird also in der astrologischen Homöopathie als Alternative zum Konstitutionstyp der klassischen Homöopathie angesehen. Gesund sei der Patient dann, wenn er in seinem Leben seine astrologische Bestimmung erfüllen und sein Horoskop „ausleben“ könne. Krankheit ist in diesem Bild entsprechend eine Störung, hervorgerufen dadurch, dass der Mensch seiner Bestimmung nicht folgt oder folgen kann. Ziel einer Behandlung mit astrologischer Homöopathie sei es, den Patienten vor allem psychosomatisch in einem Wandlungsprozess zu unterstützen, der ihm ermöglichen soll, die astrologische Bestimmung seines Geburtshoroskopes auszuleben.
Es gibt keine offizielle oder einheitliche „astrologische Homöopathie“. Wie Astrologie und Homöopathie insgesamt ist die astrologische Homöopathie selbst zerfallen in unterschiedliche, einander widersprechende Strömungen. Ihre Gemeinsamkeit liegt lediglich darin, dass medizinische Diagnosen nur als zweitrangige Kriterien zur Wahl des Mittels betrachtet werden. Ebenso werden allerdings auch die reinen Symptomsammlungen der Repertorien als rein phänomenologische und daher „zu vordergründige“ Beschreibungen als nicht umfassend genug angesehen. Die astrologische Homöopathie geht davon aus, dass nur in Form des Horoskops eine wirklich vollständige Gesamtschau auf den Patienten möglich sei.
Entsprechend der unterschiedlichen Varianten der astrologischen Homöopathie gibt es einige Therapeuten, die von festen Konstitutionstypen ausgehen, und andere, die davon gänzlich abweichende Regeln aufstellen.
Nach Gerhard Miller, Autor des Buches Homöopathie und Astrologie: Homöopathische Typen anhand des Horoskops erkennen, gehört zu einem bestimmten homöopathischen Konstitutionstyp die Neigung zu bestimmten Erkrankungen. Da die Konstitution des Patienten als angeborene Eigenschaft gesehen wird, seien diese Konstitutionskrankheiten auch im Geburtshoroskop bestimmbar, über das dann auch das zugehörige homöopathische Mittel bestimmt werden könne.[80]
Andere Astrologen wie Wolfgang Döbereiner oder Andreas Bunkahle bestreiten die Existenz des „einen“ Konstitutionsmittels gänzlich und begründen dies mit der Komplexität astrologischer Konstellationen. (..)

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=> http://www.homöopedia.eu/index.php/...om.C3.B6opathie

( => http://www.homöopedia.eu/index.php/...stitutionstypen )



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Beste Grüße
Mythopoet

Ein interessanter Artikel. Tendenziös und herablassend. So stelle ich mir Homöopathen in Weiß immer vor.
Zu erkennen an bestimmten Sätzen, wie z.B.:

»Döbereiner entwickelte die Laufzettel nach der von ihm erfundenen Strömung der Astrologie,«

Eine "erfundene" "Strömung" der Astrologie ist schon harter Tobak.

Anschließend wird die Astrologie aus astronomisch-wissenschaftlicher Sicht als "arbiträr (=willkürlich)" dargestellt:
"Mit einer Lehre, die mangels konsistenter Basis nichts erklären kann, kann man natürlich alles erklären."
"Die Planeten sind ganz gewiss keine Götter."
"Letztendlich geht die Astrologie von nicht haltbaren Voraussetzungen aus, beruht auf einer Sammlung von Dogmen1, ist in sich logisch widersprüchlich, besteht statistische Tests nicht und fällt daher meiner Meinung nach heute klar in die Kategorie Aberglaube."


Aus meiner Sicht gibt es außer Döbereiner doch ohnehin keinen, der ernsthaft mit Homöopathie und Astrologie arbeitet. Auch nicht Miller, und Bunkahle schon gar nicht. Das ist natürlich wissenschaftlich nicht belegt, und fußt auf meinem wackligen Gespür für die Dinge.

Es regt zum Nachdenken an, und das ist schon mal ganz gut.

Danke Mythopoet!

Danke für den Hinweis, das beruhigt mich ja schon wieder.
Die GWUP, ein wichtiger Teil der Gesellschaft. (Prust, hahaha!!!!)


Die Astrologie gibt dem Einzelnen, indem sie ihm die Freiheit nimmt, etwas anderes und wahrscheinlich Beruhigenderes. Sie lehrt ihn, sich als Glied eines sinnvollen Ganzen zu empfinden und zu erkennen, innerhalb dessen seine Bahn genau so bestimmt ist wie die der Planeten, die den Menschen "beherrschen", das heißt geschaffen haben, und mit denen er deshalb ein und dasselbe ist.
Was zunächst Verhängnis und Geschick geheißen hat, das Schicksal, enthällt sich als Fügung: als durchaus mit Sinn erfüllter, organischer Zusammenhang alles Seienden, als das tief geordnete Ineinandergreifen, Ineinandergefägtsein alles Individuellen, und vielleicht ist die Astrologie »nichts weiter« als eine Psychologie des Kosmos.

Klar, dass die meisten Wissenschaftler etwas gegen ein Weltbild haben, das den Menschen immer maximal in die zweite Reihe stellt, untergeordnet einem größeren Zusammenhang. Damit gibt es nämlich etwas, das sich der Messbarkeit und Beherrschbarkeit der Überhobenen entzieht. Wissenschaft will sich und ihre Priester oben sehen, ganz oben. Sie wissen, sie beherrschen - und das eben geht nicht, wenn man etwas bislang transzendent Übergeordnetes anerkennt, wie jedenfalls ich es mit der Astrologie als Weltsicht tue.

Schöne Grüße!
von Peter

Was der wissenschaftliche Materialismus daher redet zeugt doch nur von deren eigener Verblendung. Die können nur messen und ermessen und geraten dabei letztendlich zumeist in die Vermessenheit.


Doch es sollte nicht unerwähnt bleiben, daß auch die Astrologie zur Falle werden kann.

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Weinreb: Der Tierkreis ist die Grenze, rakija, zwischen Himmel und Erde, gewöhnlich übersetzt als Ausbreitung, Ausdehnung (Luther: "Feste"). Es handelt sich dabei um eine Übergangszone zwischen der oberen und der unteren Welt. Die zwölf Zeichen des Tierkreises sind von daher sowohl von oben als auch von unten zu sehen. Von dieser Grenzzone aus läßt sich das Gesetz, die Ordnung dieser Welt erkennen. Die Tierkreiszeichen erzählen vom Ablauf dieser Welt. Israel aber soll sich nicht von ihnen abhängig machen, denn Israel stellt das Göttliche im Menschen dar und kann daher über diese Grenze hinausdringen. … Das EINE durchbricht das Gesetz. Es wird daher gesagt: wie immer auch die Umstände aussehen mögen - wenn du Israel bist, so kannst du es dennoch tun.

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… der "Auszug aus Ägypten" soll bei ganz miesen Konstellationen stattgefunden haben bzw. findet immer so statt.



LG


Nachtrag:

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Weinreb: Das Göttliche im Menschen ist die Sprache

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Hallo zusammen,

Mit dem Konstitutionsbegriff und einer auf ihm basierenden Therapie kommen einige Denkwürdigkeiten auf.

In der klassischen Homöopathie wird ja gerne in diesem Rahmen nach einem Simillimum gesucht. Das fächert eine Reihe von Bildern auf. - Eine Gralssuche: bei Erfolg Gesundheit, Reichtum und Glück. - Ein göttliches Heiland-Szenario: Ich wurde erkannt, ich wurde gesehen, dadurch werde ich wieder heil. Der Heiler wird erhöht, er bekommt etwas vom Heiligenschein mit ab. Mit einem winzigen Kügelchen stiftet er Heil. Dieses Bild könnte Bedürfnisse befriedigen, sowohl des Patienten wie des Behandlers. Viele Homöopathen lehnen in diesem Sinn die gleichzeitige Verabreichung von mehreren Mitteln ab. Fast ausnahmslos verordnen auch sie aber mehrere Mittel, allerdings nicht parallel, sondern seriell.

Das Simillimum als Therapie auf Grundlage der Konstitution scheint aus astrologischer Sicht (MRL) sinnlos. Insbesondere, wenn der Astrologe zu erkennen glaubt, dass eine bestimmte pathologische oder schicksalhafte Reaktion inhaltlich provoziert würde - daher beachtet er das ganze Gefüge, und versucht, mehrere wesentliche Bestandteile homöopathisch zu berücksichtigen.

Wenn man aber fragt, warum kaum einer rein astrologisch behandelt, dann könnte es mehrere Gründe geben.

Der vielleicht schwerwiegendste wäre: eine strenge astrologische Behandlung kollidiert in einigen Gesichtspunkten mit Gesetzen in Folge der herrschenden Wissenschaftsdoktrin. In Folge wäre ein Behandler ständig von juristischen Klagen und Erlaubnisentzug bedroht.

Eine astrologische Behandlung verlangt auf Seiten des Patienten Risikobereitschaft, Selbstverantwortung und Hinnahmebereitschaft - und selbst wenn diese gegeben sind, könnten noch dritte den Behandler anklagen. Ein Problem ergibt sich aus dem Umstand, daß in der astrologischen Therapie die Einnahme von "schulmedizinischen" Medikamenten möglichst vermieden werden sollte, da mit deren Einnahme der gestalthafte Inhalt der Erkrankung "weg" oder unzugänglicher sein soll. Ratschläge in diese Richtung erforderten vom Patienten Risikobereitschaft und Selbstverantwortung. Und der Behandler könnte sich leicht dem Vorwurf der Körperverletzung oder zumindest der Quacksalberei ausgesetzt sehen, denn jeder Behandler ist verpflichtet, "lege artis" zu handeln.

Auch aus einem weiteren Grund wäre der Begriff "Risiko" im Rahmen einer astrologischen Behandlung von Bedeutung, und dies auch in Hinsicht auf einen Konstitutionsbegriff.

Der Begriff der Konstitution neigt das Denken zur Bestimmung einer normierten, definierten Struktur, die wiederholbare Behandlungsmethoden begründet. Eine solche Struktur wird es, meiner Beobachtung nach, vollumfänglich nicht geben, denn die astrologische und gesundheitliche Dynamik verhält sich wie die Zeichnung eines Bildes. Das Wesen einer wesentlichen Zeichnung besteht darin, daß sie nur in Bewegung entsteht, denkend und berechnend allein kann sie kaum enstehen. Aus den statischen Konstellationen eines Horoskop alleine entsteht eben kein Bild der Gegenwart, denn die Bewegung und inhaltliche Dynamik sind auch hier bestimmend. So ruft ein Radix-Sonne-Saturn vielleicht in Folge Konstellationen hervor, die im Radix nicht angezeigt sind, wie etwa Mond-Jupiter im Hervortreten des Fehlenden, oder einen Sonne-Uranus, als Störung des gestauten Uranus.
Oder ein Sonne-Uranus im Radix ruft vielleicht den (gestauten) Neptun hervor, dann würde die Behandlung eines niedrigen Blutdrucks alleine vielleicht rheumatische oder allergische Beschwerden fördern.

All dieses gälte es zu beachten, und so würde die astrologische Behandlung weit entfernt sein von bestimmten Konstitutionen, von normierten, wiederholbaren Indikationen, weit entfernt von einer Behandlung "lege artis" - sie wäre eher dem Bereich Kunst zuzuordnen.

In Hinblick auf Konstitutionsformen könnte man vielleicht sagen, Astrologie kann ein Bild zeichnen, das auch Konstitutionsformen enthalten kann, diese bestimmen jedoch nicht die Gestalt und nicht das Bild der Gegenwart.

Gruß
Daniel