Niemand hat die Briten in die EU gezwungen. (De Gaulle hatte, hellsichtig, vor der EU-Mitgliedschaft der Briten gewarnt!). Niemand verwehrt ihnen den Austritt.
Was da auf der Insel verdrängt wird, wo ja in den Wochen vor dem Referendum von Johnson und Co. schamlos drauflosgelogen wurde:
Die EU-Mitgliedschaft hat die britische Wirtschaft gerettet, die stand ja in der Zeit um 1970 vor dem Kollaps, hoffnungslos überalterte Strukturen.
Nun, die meisten hüben wie drüben werden froh sein, aus je unterschiedlichen Gründen, wenn's so weit ist, dass der Schnitt kommt.
Dass die EU - von der man was auch immer halten mag - am Backstop festhält, ist selbst etlichen Brexiteers einsichtig.
(Da frage man mal die Iren. Und was die da erwähnten 17 Millionen angeht - da höre man sich mal in Schottland um...)
Naja, in ein paar Wochen ist das Spektakel (hoffentlich) vorbei. Ist zwar unterhaltsam, auf Dauer aber für beide Seiten unwürdig.
Dann werden beiderseits des Channels die Sektkorken knallen.
(Die EU - das ist ein Endlosthema. Aber in einem bin ich mir zu 100% sicher: Kehren wir alle zurück in die Nationalstaatlichkeit nach dem Modell des 19. Jahrhunderts - das will ja Johnson -,
dann dauert es keine 20 Jahre und es gibt wieder Krieg in Europa. Der Balkan in den frühen 90ern war da ein Warnschuss.)

Grüße,
Klaus