Zwei deutsche Künster von Weltrang:
Gerhard Richter (9.2.1932, Dresden)

https://www.gerhard-richter.com/de/

Edgar Reitz (1.11.1932, Morbach / Hunsrück)

http://www.edgar-reitz.de/

Richter gilt als der "Picasso der XXI. Jahrhunderts" ("Guardian"). Reitz' Trilogie "Heimat" stellt einen weltweit einsamen Gipfel der Filmkunst dar. (Das sagte in etwa so kurz vor seinem Tod St.Kubrick - der wird gewusst haben, wovon er sprach).
Wie sich so manches fügt: Ich bekam am selben Tag geschenkt einen Film über Richter : http://www.gerhard-richter-painting.de/

... und das Drehbuch zu "Heimat" (erster Teil - die komplettte Trilogie habe ich auf DVD - an die 50 Stunden).


Ein paar Tage zuvor sah ich Richter-Bilder in D'dorf, ein paar Tage zuvor nahm ich mir wieder nach längerer Zeit Reitz vor.
Meine subjektiven Empfindungen stellen keinen Maßstab dar (so stark sie auch jeweils waren). Sondern, und wichtiger: beide sind Kinder des Jahres 1932.
1932: das Jahr der Krise, das Jahr, in dem sich der Untergang der Republik abzeichnete.

Siehe oben - das Jahresbild 1932 (als Combin Morbach - Dresden) - das MC steht bei Morbach im Löwen.
Lässt man einmal die Transaturnier aus dem Spiel, dann ist JU hier im Jahresbild Spannungsherrscher.
Für die braune Meute: der Aufbruch. Für den Künstler: das Bildhafte.

Richter ist nie auszurechnen - was ja bei einem Künstler eh nicht zu erwarten ist, da wird ein Haken nach dem anderen geschlagen.
Mal ist Richter "bunt" - intensivste Farbigkeit.
Mal ist er monochrom - seine Faszination für die Farbe Grau.
Und Richter hat intensiv sich mit der Schwarz-Weiß-Fotografie befasst - etliche Bilder sind malerische Umsetzungen von Fotos - "verhuschte" S.W.-Fotos. (Fotografie: Skorpion-Domäne).
Und Richter hat auch das Thema des Todes nicht gescheut: siehe die düsteren Bilder der RAF-Toten.
Womit der AC Skorpion des Jahresbildes sich Geltung verschafft. Und: der Skorpion ist gespiegelt im Wassermann und vice versa.
Und Reitz - Skorpion ..
-die Magie des Bildes - und Reitz scheut sich nie, ein Bild unvermittelt stehen zu lassen!
Richter im Wechsel von "bunt" zu monochron - und Reitz im Wechsel von monochron zu bunt: die vielfach kommentierten kurzen Farbeinblendungen in den "Heimat"-Filmen.
Und auch bei Reitz das Thema Tod - man erinnere sich an die Sterbeszenen (Maria / Otto ... / auch die berühmte Schlussszene in "Das Fest der Lebenden und der Toten").

Und auch Richter sieht sich immer wieder vom Sog der Vergangenheit, der Geschichte eingeholt - so wie Reitz - dessen Quartalsbild (Löwe-OG) einen Wassermann-AC mit dem Regenten SAT auf dem ersten Grad eben dort hat: da geht es um das Individuum inmitten der Gruppe.

Ich frage mich: Kennen sich die beiden? Inwieweit ist der eine in den Horizont des anderen gelangt? Sie sind nun 85 ... wie wünschenswert wäre gewesen ein gemeinsames Werk der beiden.

Aus der Perspektive der "Neun Sterne": das Jahr 1932 war ein Jahr der 5 - ein Jahr, in dem eine Krise umkippen kann ins Unheil.
Für die "5" sind nicht zwingend gegeben aber fördernd: Kontemplation, Fähigkeit des Zuhörens. Schaut man sich die Reitz-Filme an: man spürt immer wieder: Es ist so als höre der Regisseur seinen frei sprechenden Darstellern zu. Die Schauspieler sind nicht mehr Schauspieler, sie sind sie selbst.

Grüße,
Klaus