ERSTE HEXE Ein Schifferweib, Kastanien hatt's im Schoß, Und schmatzt', und schmatzt', und schmatzt' – Gib mir, sagt ich; Pack dich, du Hexe! schreit das fette Weibsstück. Ihr Mann ist nach Aleppo, führt den »Tiger«; Doch segl ich nach im Sieb, ich kanns, Wie eine Ratte ohne Schwanz; Ich tu's, ich tu's, und ich tu's.
ZWEITE HEXE 'nen Wind kriegst von mir.
ERSTE HEXE Schön von dir!
DRITTE HEXE Von mir 'nen andern.
ERSTE HEXE Ich hab selber all die andern. In alle Häfen blasen die, Jede Ecke kennen sie Auf des Seemanns Karte. Dörr wie Heu ihm jedes Glied! Nie komm auf sein Augenlid Schlaf bei Tage oder Nacht! Leben soll er fluchbedacht! Schwere Wochen, neunmal neun, Siech er, schwind er, schrumpf er ein! Wird auch nicht sein Schiff zerschmettert, Solls doch bleiben sturmumwettert! – Schau, was ich hab!
Das ist seltsam, dass da von Aleppo die Rede ist - damals eine wichtige Handelsstadt, zu Zeiten Shakespeares für die Wenigsten erreichbar. Warum wählt Shakespeare ausgerechnet diese Stadt, legt deren Namen in den Mund einer der bösen Hexen?
Macbeth gelangte im April 1611 auf die Bühne. Genau 400 Jahre später - beginnt die "Arabellion", ausgehend von Syrien.
Nachstehend das Jahresbild 1611 - Wassermann-OG - auf Aleppo berechnet.
Der MO= MA/PL, MA Quadrat SO - (das Hexenthema, der Fluch, die Verwünschung ...?)
Mit dem Transit Pl über den AC begann die nahezu vollständige Zerstörung der Stadt.
Ich möchte das Horoskop nicht zu sehr gewichten - aber die Zusammenhänge sind schon eigenartig...
* Zeichnet sich -Spannung nicht schon als Gefährdung der Art ? Was Du herauf hebst - in die aktuelle Überbelichtung der Ereignisse, berührt intuitiv die Vernetzung der Zeit.
Shakespeare hat was von einem Konstellationen+Zeichen Dramaturg & wirkt für mein Empfinden dadurch so zeitlos für jeden, der mit ihm zu tun hat. und übersteht wohl auch gerade deshalb tapfer jede unsinnige Inszenierung.
das Eigentümliche der Shakespeare-Gestalten lt. Steiner:
Wenn man vergleicht dasjenige, was man drüben in der geistigen Welt hat, mit dem, was man aus Shakespeare hinübergenommen hat, dann findet man das Eigentümliche: Shakespeares Gestalten leben! Indem man sie hinüberträgt machen sie andere Handlungen; aber das Leben, das sie hier haben, das bringt man hinüber in die geistige Welt; während, wenn man selbst von manchem modernen idealistischen Dichter die Gestalten hinüberbringt in die geistige Welt, sie sich wie hölzerne Puppen ausnehmen; sie sterben ab, sie haben keine Beweglichkeit.
Hallo zusammen, Shakespeare - zeitlos-"überzeitig", ja . Etliche Rätsel - auch die Urheberschaft betreffend (kann ich hier nicht weiter ausführen).
Bleibt irgendwie unbegreiflich. Liest man z.B. den berühmten Monolog Macbeths ("Tomorrow and tomorrow and tomorrow...." ), dann fragt man sich, wie eine solche Sprache, eigentlich erst im 20. Jahrhundert wieder erreicht, möglich sein konnte. Das war der vorzeitige Einbruch der Moderne.
Der Monolog:
— To-morrow, and to-morrow, and to-morrow, Creeps in this petty pace from day to day, To the last syllable of recorded time; And all our yesterdays have lighted fools The way to dusty death. Out, out, brief candle! Life's but a walking shadow, a poor player That struts and frets his hour upon the stage And then is heard no more. It is a tale Told by an idiot, full of sound and fury Signifying nothing.
— Macbeth (Act 5, Scene 5, lines 17-28)
Die Absurdität des Daseins - 350 Jahre vor Beckett auf die Bühne gebracht.
Hallo Klaus da du Becket erwähnst, da war die Uraufführung am 8.10.1959, Sonne 14,.. Waage, also wie dein Eintrag von Macbeth und jetzt halt Pluto drauf. Da taucht dann offensichtlich "Altes" auf. Andererseits für Heute ein Hinweis darauf, daß auf dem Dasein Lastendes liegt.
Ich frage mich, ob sich die Absurdität das Da-Seins (Waage) aus einem Horoskop erschließen läßt.
Ich frage mich, ob sich die Absurdität das Da-Seins (Waage) aus einem Horoskop erschließen läßt.
Hallo Elisabeth, das wollen wir nicht hoffen - jedenfalls nicht eine Absurdität grundsätzlicher, "existenzieller" Art. - Das andere wäre ein Horoskop, welches das je individuelle Empfinden des Absurden darstellt. Wenn Shakespeare Macbeth diese - eigentlich ja doch furchtbaren - Worte in den Mund legt, dann spricht er als Dichter, nicht als W.Shakespeare. Im zitierten Monolog artikuliert sich ja nicht nur das Absurde, sondern auch ein krasser Nihilismus - auch dies lange Jahre, bevor dieser (in der russischen Dichtung, dann bei Nietzsche) salonfähig wurde.
Ich meinte übrigens Samuel Beckett - nicht das Schauspiel "Becket" von Jean Anouilh. S.Beckett - der Autor von "Warten of Godot" - absurdes Theater. Grüße, Klaus
Hallo zusammen, bei Giuseppe Verdi, der Macbeth in einer Oper auch verewigte, kommt zwar Aleppo nicht vor, aber die Hexen in einem Ballett. Zudem einer der traurigsten Chöre (hier dt.:) Unterdrückte Heimat! Den süssen Namen der Mutter trägst du nicht mehr, da du für alle deine Kinder nun ein Grab geworden bist! Von den Waisen, von den Trauernden um Gatten und um Kinder erhebt sich an jedem neuen Morgen ein Schrei, der den Himmel versehrt. Auf diesen Schrei antwortet der Himmel, wie zu Mitleid gerührt, unterdrückte Heimat, als wolle er dein Elend in Ewigkeit verkünden. Immerfort läutet die Sterbeglocke, doch niemand hat den Mut, eine Träne zu vergiessen für den, der leidet, für den, der stirbt. Unterdrückte Heimat! Heimat, o meine Heimat!
Man muss natürlich Verdis Musik dazu hören, zum Flüchtlingschor...
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Astrologisch
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09.10.2016 10:44
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-Spannung nicht schon als Gefährdung der Art ? 
